Die Populistische Herausforderung
Frank Decker, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Abstract. Den Beitrag können sie hier als Volltext im Download lesen.
Hatte es zu Beginn der 2000er Jahre noch Anzeichen für eine allmähliche Erschöpfung der populistischen Mobilisierungsfähigkeit gegeben, so verstärkten die am 11. September 2001 in den USA beginnende Serie islamistischer Terroranschläge, die durch die Bürgerkriege im Nahen Osten seit 2013 stark ansteigenden Flüchtlingszahlen sowie die 2007 ausgebrochene Finanz- und Eurokrise die bereits vorhandene Unsicherheit.
Während die Angst vor dem Islam Wasser auf die Mühlen der rechten Einwanderungskritiker lenkte, verschaffte die Finanz- und Eurokrise den linkspopulistischen Kritikern des „neoliberalen“ Modernisierungsprojekts neuen Zulauf. Gleichzeitig sorgte sie dafür, dass die Rechtspopulisten, von denen manche (z.B. die Lega Nord) bis in die 1990er Jahre hinein zum Teil durchaus pro-europäisch aufgestellt waren, nun zu rigorosen EU-Gegnern mutierten. Folgt man deren Argumentation, steht die Europäische Union stellvertretend für sämtliche Kehrseiten der Modernisierung: materielle Wohlstandsverluste, multikulturelle „Überfremdung“ und Krise der politischen Repräsentation.
Frank Decker, Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, geht in seinem Debattenbeitrag auf die gegenwärtige populistische Herausforderung in Europa ein und gibt konkrete Vorschläge, was dagegen getan werden kann.